Du liebst das Reisen und würdest am Liebsten noch viel mehr durch die Welt reisen? Dann wirst du nicht umhinkommen, dein Budget für deine Reisen zu planen. Wenn es ums Reisebudget geht, ist die Planung und Vorbereitung essentiell wichtig.
Nachdem wir als Studenten viel um die Welt gereist sind und nun mit Kindern und Hund mehr als 3 Jahre unterwegs waren, haben wir einige Erfahrungen sammeln können, die wir gerne weitergeben. Mit dem, was wir heute wissen, können wir so einige Kosten einsparen.
Stelle dir zunächst die Frage bei allen großen Kostenblöcken: Wo kann und vor allem möchte ich Kosten sparen und an was muss ich bei der Planung meiner Reisen denken? Unserer Meinung nach ist es wichtig, sich mit der Reise wohl zu fühlen und dabei gibt es sehr unterschiedliche Standards. Es gibt Reisende, die besonderen Wert auf ein großes Doppelzimmer mit privatem Badezimmer und angeschlossenem Restaurant legen, wohingegen andere Traveller lieber ihr Geld für Aktivitäten ausgeben und dafür im 8-Bett-Zimmer mit geteiltem Bad oder im Zelt übernachten. Es ist immer mal schön, etwas Neues auszuprobieren, aber gerade mit 30 Tagen Urlaub im Jahr können wir aus Erfahrung sagen, dass auch leidenschaftliche Reisende nur ein paar Kompromisse eingehen wollen. Je mehr du weißt, was dir wichtig ist und wo deine Prioritäten liegen, desto einfacher ist es an den anderen Punkten einzusparen.
Als Reisegruppe lohnt es sich VOR der geplanten Reise über Prioritäten und Kompromisse zu sprechen. So könnt ihr schlechte Stimmung unterwegs vermeiden.
Mit den folgenden Informationen und Fragen kannst du dir klar werden, welche Reiseart am Besten zu dir und deiner Reisegruppe passt. Die Checkliste hilft dir, deine Reisekosten zu überblicken und möglichst zu reduzieren. Versteckte Kosten werden aufgedeckt und können vermieden werden. .
Verschaffe dir zunächst ein Überblick über die großen Kostenblöcke und priorisiere, welche dir am wichtigsten sind:
- Anreise
- Unterkunft
- Verpflegung
- Transport vor Ort
- Aktivitäten
Wie hoch ist dein Reise-Budget?
Um ungefähr abschätzen zu können, ob eine Reise ins Budget passt, musst du einen groben Betrag und einen Zeitraum festlegen. Dies kann stark variieren und meistens schließen sich zwei Dinge aus: Zeit und Geld. Wir haben es selbst erfahren: als Studenten hatten wir sehr viel Zeit in den Semesterferien zum Reisen, aber wenig Geld. Das hat sich komplett verändert, als wir in unsere Jobs gestartet sind. Wir hatten plötzlich ein höheres Reise-Budget zur Verfügung, aber nur noch 30 Tage Urlaub pro Jahr. Oftmals verändern sich dann die Prioritäten der Reise. Es ist wichtig, sich vorab Gedanken zu machen, wo deine Priorität liegt und wie du unterwegs sein möchtest.
Grundsätzlich gilt: je kürzer die Reise desto teuer ist sie im Verhältnis und oftmals sind spontane Reisen ebenso teurer als geplante Reisen.
1. TIPP: Lege ein Reisebudget fest und schreibe auf, was dir wichtig ist.
Wohin möchtest du Reisen?
Es gibt Länder, die besonders günstig zu bereisen sind und solche, die von vornherein als “teuer” gelten. Natürlich kommt es auch darauf an, wie und in welcher Saison in der du unterwegs sein möchtest. Es lohnt sich vorher zu klären, in welchem Preissegment die großen Kostenblöcke wie Unterkunft, Transport, Aktivitäten und Essen liegen. Häufig gibt es einige Möglichkeiten, gewisse Reisekosten einzusparen, indem du sie individuell anpasst. Ein Beispiel hierfür ist unsere Reise in den Oman: Hotels sind sehr teuer, aber Campen in der Wildnis ist erlaubt und ist auch bei den Omani selbst sehr beliebt. Oder das Beispiel Island: Ein Restaurantbesuch ist sehr teuer. Sollte dein Budget darunter liegen, gäbe es die Möglichkeit selbst zu kochen.
Versteckte Kosten, die du unbedingt vor deiner Reise prüfen solltest, sind Auslandsgebühren deiner Bankkarte bzw. Kreditkarte. Außerhalb Deutschlands können auch kleine Beträge häufig mit Karte gezahlt werden, sodass man die Gebühren gegebenenfalls erst im Nachhinein bei der Abrechnung sieht.
Wichtig ist auch im Vorfeld zu klären, ob du im Reiseland deiner Wahl versichert bist. Informiere dich dazu am Besten bei deiner Krankenversicherung über das Land und die Reisedauer.
2. TIPP: Überlege dir, ob du in ein eher hochpreisiges Land oder low budget unterwegs sein möchtest.
Wie möchtest du anreisen?
Du hast festgelegt, wie hoch dein Reisebudget ist welches Land du bereisen möchtest? Nun ist die Anreise festzulegen:
In einige Länder ist es unabdingbar, mit dem Flugzeug anzureisen. Da hier oftmals ein sehr großer Kostenblock liegt, solltest du diesem Teil besondere Aufmerksamkeit schenken. Es gibt über Google Flüge eine super Funktion, um die Flugpreise über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Mittlerweile gibt es nur noch selten Schnäppchen bei Flugreisen, die nah am Abflugdatum liegen. Es lohnt sich die Flugpreise zu beobachten und, wenn möglich eine Zeit herauszusuchen, wo die Preise auf einem niedrigeren Niveau liegen. Um Weihnachten und zu Ferienzeiten sind die Flüge meist teurer. Wer sparen möchte, kann sich auch Verbindungen anzeigen lassen, die nicht ganz so komfortabel sind und mehrere Zwischenstopps beinhalten. Auch wenn dies ökologisch zweifelhaft ist, sind die Flugpreise mit auch teilweise unsinnigen Zwischenstopps häufig günstiger.
Seit einiger Zeit wird das Gepäck nicht unbedingt beim Flugpreis angezeigt und kommt als zusätzlicher Kostenpunkt hinzu. Dies kann sich besonders bei mehreren Flügen auf einer Reise schnell zu einer hohen Summe addieren. Es ist definitiv viel günstiger nur mit Handgepäck zu verreisen. Um möglichst wenig Gepäck auf deiner Reise mitzuschleppen und es auf Handgepäck zu beschränken, schau mal bei unserer Packliste vorbei.
3. TIPP: Beobachte die Flüge und buche möglichst zu einer Tiefpreis-Zeit. Reise möglichst mit Handgepäck.
Wann möchtest du verreisen?
Sobald du ein Reiseland ausgesucht und erste Preise für die großen Kostenblöcke geprüft hast, schau unbedingt online, ob es irgendwelche Feiertage, Ferien oder besondere Events gibt.
Das Chinese New Year ist nicht nur in China ein großes Fest, auch in Vietnam zum Beispiel reisen die Vietnamesen zu ihren Familien oder gehen zwei Wochen in Urlaub. Die Züge sind ausgebucht und die Unterkünfte sind teuerer als in dieser Zeit. Es gibt Länder, wie zum Beispiel Australien, die kein Limit festlegen, was den Anstieg an Übernachtungspreisen angeht. Das bedeutet, dass an Silvester in Sydney der Kosten für ein Apartment für 2 Personen nicht nur schnell ausgebucht, sondern auch um ein Vielfaches teurer sind.
4. TIPP: Recherchiere nationale Feiertage, Ferien oder Events in deinem Reiseland. Grundsätzlich gilt: Um die Weihnachtszeit und Ferienzeit ist alles teurer. Solltest du nicht an Schulferien gebunden sein, kannst du einiges an Kosten einsparen und außerhalb der Ferienzeit verreisen.
Wie willst du übernachten?
Je nach Land bieten sich unterschiedliche Reiseformen oder Übernachtungsmöglichkeiten an. Ob mit dem Dachzelt durch Namibia, mit dem Fahrrad durch den Balkan oder aber zu Fuß mit Hüttenübernachtung über die Alpen. Heutzutage ist fast alles möglich, es ist jedoch wichtig sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wie die Art der Reise sein sollte und was im jeweiligen Land sinnvoll ist.
Camping im Zelt oder Wohnmobil
Eine der günstigsten Varianten ist das Zelten. In manchen Ländern ist es sogar erlaubt, an gewissen Orten kostenlos zu zelten In gewissen Regionen auf der Welt ist das mit etwas Nervenkitzel oder aber auch einer gewissen Gefahr verbunden. So ist es möglich, in Kanada mit dem Zelt unterwegs zu sein, allerdings solltest du wissen, dass es dort Braunbären, Grizzlys und andere wilde Tiere gibt, die nachts gerne Campingplätze nach Essen absuchen. Sehr beliebt ist in diesen Ländern ein Urlaub im Camper. Dieser bietet mehr Komfort und Sicherheit, allerdings ist die Wohnmobilmiete sehr viel teurer und die Übernachtung auf einem Campingplatz auch.
Backpacking
Eine weitere sehr günstige Reiseform ist das Backpacken, also mit gepacktem Rucksack in Hostels und Jugendherbergen zu übernachten. Diese sind in der Regel etwas erschwinglicher als Gästehäuser, Apartments oder Hotels, da die Einrichtungen, wie Küche, Badezimmer und weitere Räume mit anderen Reisenden geteilt werden. Falls du Mitreisende suchst oder kennenlernen möchtest, ist diese Art der Unterkunft sehr vorteilhaft, da du höchstwahrscheinlich mit anderen Backpackern beim Kochen in der Küche in Kontakt kommst.
Hotels
Wer lieber ein Badezimmer für sich haben möchte oder ein angeschlossenes Restaurant mit Pool sollte besser Hotels buchen. In diesem Segment gibt es starke Preisschwankungen je Land, Reisezeit und Standard. Oftmals sind die Preise, die über Online-Portale wie booking.com oder agoda.com angeboten werden günstiger als die Preise, die das Hotel selbst anbietet.
Apartments und Ferienwohnungen/ -häuser
Das Mieten von Apartments ist mittlerweile sehr professionalisiert. Über etliche Plattformen lassen sich sowohl Zimmer als auch gut ausgestattete Apartments und Ferienwohnungen sowie Häuser mieten. Weltweit ist Airbnb sehr beliebt, es gibt aber oft pro Land lokale Online-Plattformen. Wenn du eine bestimmte Unterkunft buchen möchtest, schau unbedingt in mehreren Portalen nach und vergleiche die Preise. Die Service-Gebühren der Plattformen unterscheiden sich häufig und auch hier können sich Kosten verstecken.
5. TIPP: Kalkuliere deine Übernachtungskosten vor der Reise und prüfe, welche Art der Übernachtung in deinem nächsten Reiseland möglich und für dich komfortabel ist. Es lohnt sich, ab und zu mal eine neue Übernachtungsart für ein paar Nächte auszuprobieren.
Wie möchte ich mich und meine Mitreisenden verpflegen?
Entsprechend der Unterkunft ergeben sich die Einspar-Potenziale bezüglich der Verpflegung. Sobald es möglich ist sich selbst zu versorgen sinken automatisch die Verpflegungskosten und somit die gesamten Urlaubskosten erheblich. Grob gesagt ist es immer noch am günstigsten, selbst zu kochen. In manchen asiatischen Ländern ist es zwar durchaus günstig auf der Straße zu essen oder in den kleinen lokalen Restaurants, dennoch ist die Selbstversorgung in den meisten Ländern der Welt günstiger. Auch hier geht es wieder darum, inwieweit du bereit bist Kompromisse einzugehen. Wir haben Freunde, für die ein Urlaub erst dann so richtig entspannend ist, wenn sie nicht selbst kochen müssen. Mit Kindern haben wir die Erfahrung gemacht, dass es einfacher ist, wenn wir zumindest eine kleine Kitchenette zur Verfügung haben um morgens ein Porridge zubereiten zu können.
6. TIPP: Plane im Zusammenhang mit den Unterkünften wie du dich verpflegen möchtest.
Wie lange möchtest du Reisen?
Häufig reduzieren sich zum Beispiel die Übernachtungskosten, wenn du länger unterwegs bist bzw. je länger du an einem Ort verweilen möchtest. So kannst du zum Beispiel eine Monatsmiete vereinbaren oder nach Möglichkeiten suchen House-Sitting zu machen. In einigen Ländern ist es total üblich, dass die Bewohner ihr Haus oder ihre Wohnung anbieten, wenn sie selbst verreist oder unterwegs sind. Es gibt etliche Plattformen und Facebook-Gruppen, wo Reisende ihre Wohnung zur Verfügung stellen. Meistens handelt es sich um längere Aufenthalte.
Wenn du einen kürzeren Urlaub planst, prüfe unbedingt, ob ein Tag mehr oder weniger einen Unterschied macht. Wochenrabatte oder erhöhte Preise über ein Wochenende kannst du umgehen und so deine Reisekasse schonen. Ein Plattform, die sowohl kurz- als auch langfristige Tauschangebot listet und wo du deine eigene Wohnung anbieten kannst, ist homeexchange.com. Gegen eine Gebühr kannst du deine Wohnung oder Haus mit einer anderen Person tauschen.
7. TIPP: Prüfe, ob ein etwas längerer Aufenthalt an einem Ort eventuell Kosten sparen kann und schaue, ob dein Reiseland im Bereich House-Sitting Angebote hat. Überlege, ob du deine eigene Base gegen die von jemand anderem tauschen möchtest.
Wie groß ist die Reisegruppe?
Mit wem möchte ich reisen? Wie viele Reisende sind wir? Manchmal macht es einen großen Unterschied, ob du zu zweit, zu viert oder zu fünft unterwegs bist. In manchen Ländern gibt es viele kleine Autos zu mieten und wenige große Mietwagen. Häufig sind die größeren Modelle auch luxuriöser, sodass sie vom Grundpreis teurer sind. Das hat zur Folge, dass der Preis insgesamt höher ist, obwohl sich der Preis durch viele Personen teilen lässt. Analog verhält es sich auch mit Unterkünften. Gerade dann, wenn mehrere Einzelbetten benötigt werden, kann es in manchen Ländern schwierig werden und nicht nur den Preis in die Höhe treiben, auch die Auswahl sehr einschränken. Mit größeren Gruppen wird es zudem schwerer einen Konsens zu finden, wenn spontane Entscheidungen getroffen werden müssen. Dahingegen ist es eine tolle Erfahrung mit einer großen Gruppe eine Reise zu unternehmen und gemeinsam Erinnerungen zu schaffen.
8. TIPP: Größere Reisegruppen bedeuten nicht automatisch geringere Kosten! Prüfe, was in deinem Reiseland an Gruppengröße üblich ist und teile die Reisegruppe geschickt auf.
Wie bereit bin ich oder wir als Reisepartner, Kompromisse einzugehen?
Auch wenn der Wunsch noch so groß ist, Kosten zu sparen und so häufiger in Urlaub fahren oder verreisen zu können: Eine Reise soll Spaß machen und zu viele Kompromisse, vor allem im Urlaub, vermiesen die Reise. Versuche einen guten Mittelweg zu finden und halte deine Kosten im Überblick. Bei fast jeder Reise läuft irgendetwas nicht ganz genau nach Plan. Das Hotelzimmer sieht ganz anders aus als erwartet oder du möchtest
In diesem Fall ist es gut, etwas Reisebudget zur Verfügung zu haben.
9. TIPP: Plane einen Kostenpuffer ein und erlaube dir, gewisse Kompromisse im Urlaub nicht eingehen zu müssen.
Mit diesen Informationen und Empfehlungen wirst du einen Überblick über deine Kosten haben und dir vor deiner Reise wichtige Fragen beantworten. Du kannst es vermeiden versteckte Kosten zu übersehen und zudem wird durch das Klären dieser Fragen mehr Harmonie innerhalb deiner Reisegruppe herrschen.
Viel Spaß beim Planen & Reisen wünscht euch eure
Lisa von UNFOLD
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