Gastbeitrag von Luisa (www.diagnose-fernweh.de)
Kroatien bietet alles was das Camperherz höher schlagen lässt: traumhafte Strände mit glasklarem Meer, historische Städte mit unzähligen Cafés und viel Natur im Inland. Und das alles lässt sich problemlos mit dem Camper erkunden.
Infrastruktur für Camper:
Campingplätze gibt es in Kroatien zu Genüge. Vom riesigen Platz am Strand mit allen Annehmlichkeiten bis zum familiären Stellplatz zwischen Feldern im Hinterland ist in allen Preisklassen etwas zu finden. Je dichter der Stellplatz am Meer liegt und je mehr der Platz an Pools, Restaurants und Animation bietet, desto teurer wird der Übernachtungspreis. Gerade in der Hochsaison in den Sommermonaten kann dies schnell teuer werden. Wer primär einen schönen Platz für die Nacht ohne zusätzlichen Luxus sucht, dem empfehlen wir die kleinen Plätze anzusteuern. Oft kommt man so schnell mit den Einheimischen in Kontakt, kann sich den ein oder anderen lokalen Tipp abholen und viel Geld sparen. Gerade in den Sommermonaten lohnt es sich den ausgewählten Campingplatz vorher kurz telefonisch nach freien Plätzen zu kontaktieren. Am besten man informiert sich im Vorfeld, um die Suche vor Ort etwas einzugrenzen. Hilfreich bei der Suche nach einem geeigneten Stellplatz bzw. Campingplatz ist die App Park4night.
Achtung! Wildcampen ist in Kroatien offiziell verboten. Gerade an der Küste und in Nationalparks wird in der Hochsaison streng kontrolliert und auch ohne Verhandlung Strafen von bis zu mehreren hundert Euro verteilt. Je weiter man ins Hinterland kommt und je länger die Hochsaison vorbei ist, desto eher ist es möglich mal eine Nacht unauffällig irgendwo zu verbringen.
Kostenlose Möglichkeiten seinen Wassertank zu befüllen, findet man fast im ganzen Land in Form von Brunnen oder Wasserhähnen. Schwieriger wird es bei der Entsorgung von Grauwasser und Chemie-WC. Dies ist leider fast nur auf den Campingplätzen möglich.
Reisen mit Baby:
Alles was man für den täglichen Bedarf eines Babys braucht, lässt sich auch in Kroatien kaufen. Die Drogeriemarktkette „DM“ hat unzählige Filialen in den Küstenregionen. Windeln, Gläschen und Co sind somit überall zu finden, wenn auch zu einem etwas teureren Preis als in Deutschland. Bekannte Supermarktketten wie beispielsweise „Lidl“ findet man ebenfalls im ganzen Land. Auch hier sind Windeln und Baby-Gläschen zu bekommen. Ansonsten reisen Babys und Kleinkinder fast immer umsonst mit; der Eintritt zu Sehenswürdigkeiten oder die Übernachtung auf Campingplätzen ist die ersten Lebensjahre kostenlos. Was man allerdings bedenken sollte, ist die Temperatur. In den Sommermonaten kann es gerade im Camper sehr warm werden. Hier lohnt sich ein Campingplatz mit viel Schatten und ein Sonnenschirm oder Markise, um auch tagsüber draußen sein zu können.
Tipp: Für den Besuch von Städten und anderen Sehenswürdigkeiten lohnt sich die Investition in eine Babytrage. Oft ist das Kopfsteinpflaster nicht Kinderwagen-geeignet oder es gibt doch mehr Stufen auf dem Weg als erwartet (z.B. beim Besuch der Stadtmauer in Dubrovnik oder den Plitvicer Seen)!
Top 3 Highlights
1. Inselwelt: Cres
Kroatien bietet unzählige Inseln, die entweder über Brücken oder mit Fähren erreicht werden können. Gerade wenn man aus dem Norden kommt und nicht bis Südkroatien unterwegs sein will, lohnt sich ein Abstecher auf die noch eher untouristische Insel Cres, südlich von Istrien.
Mit der Fähre setzt man von Brestova am Festland in knapp 30 Minuten nach Porozina auf der Insel über. Bereits die ersten Kilometer auf Cres lassen die Urlaubsgefühle höher schlagen. Die Hänge rechts und links der Straße sind durch alte aufgeschichtete Steine terrassiert, dazwischen stehen uralte Olivenbäume. Man wartet jeden Moment auf eine Ziegenherde, die über die Straße rennt.
Etwa 13 Kilometer hinter dem Fährhafen sollte man den ersten Stopp auf der Insel einlegen. Linkerhand ist ein kleiner Schotterparkplatz und eine Straßenabzweigung Richtung Nordosten. Am Ende des Parkplatzes eröffnet sich eine atemberaubende Aussicht auf Kroatiens Inselwelt: tief unter einem glitzert zwischen Cres und der nächsten Insel, Krk, das dunkelblaue Meer und lässt die Schiffe winzig erscheinen.
Empfehlenswert ist ein Abstecher in das Fischerörtchen Valun. Oberhalb des Ortes gibt es große Parkplätze, die auch für Wohnmobile geeignet sind (auf keinen Fall in die Altstadt hinunter fahren; es geht steil die Straße herunter ohne große Wendemöglichkeiten). Das Örtchen selbst hat eine lange Promenade mit diversen Einkehrmöglichkeiten direkt am Wasser, einen kleinen Hafen und zwei Strände, die die Promenade säumen. Glasklares Wasser ist an den beiden Kiesstränden inklusive. Einen weiteren Abstecher wert ist auch das kleine Örtchen Lubenice, das durch seine Lage auf einem Felsplateau knapp 400 Meter über dem Meer einen traumhaften Blick auf die Adria gewährt.
Camper-Tipp: Am südlichsten Ende der Insel kann man im Örtchen Osor über eine Drehbrücke auf die nächste Insel, Losinj, übersetzen. Direkt hinter der Brücke befindet sich auf der rechten Seite der Campingplatz „Kamp Preko Mosta“. Wer auf Schatten verzichten kann, sucht sich einen Stellplatz direkt am Kanal zwischen den Inseln. Von hier aus kann man perfekt die zweimal am Tag stattfindende Öffnung der Drehbrücke und die durchfahrenden Segelboote und Katamarane beobachten! Auf dieser Seite des Platzes ist auch eine kleine Badestelle. Wer lieber ein schattiges Plätzchen möchte, kann unter Pinienbäumen auf der anderen Seite des Campinglatzes fündig werden. Die Sanitäranlagen sind sauber, ansonsten hat der Platz keine besondere Ausstattung. Ein kleiner Rundgang durch das Örtchen Osor sollte auf jeden Fall nicht fehlen. Wer gerne Pizza isst, der kann seinen Rundgang in der Pizzeria Orfej an der Hauptstraße beenden.
2. Plitvicer Seen
Die Plitvicer Seen sind eine der bekanntesten Sehenswürdigkeit des Landes. Zu recht wie wir finden. Die Seen befinden sich im gleichnamigen Nationalpark kurz vor der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Die kaskadenförmig angeordneten Seen mit unzähligen Wasserfällen sind ein absolutes Highlight. Da es viel zu erkunden gibt, lohnt es sich früh am Morgen zu starten. Zahlreiche Fußwege führen, zum Teil über Holzstege, direkt am Ufer entlang. Im Ticketpreis (ca. 40 Euro in der Hauptsaison) ist auch Boots- und eine Busfahrt enthalten, mit denen man ein Teil der Strecke abkürzen kann.
Camper-Tipp: Fragt in einer der Pensionen am nordwestlichen Ende der Seen, ob ihr mit dem Wohnmobil auf dem Gelände übernachten dürft. So kann man sich die hohen Gebühren fürs Parken des Wohnmobils sparen (Parkplätze und Ticketkassen sind bei den Parkeingängen 1 und 2 auf der östlichen Seeseite) und im Vergleich zu den teuren Campingplätzen eine ruhige Nacht im Garten einer Pension verbringen. Wer das Ticket online gekauft hat, kann morgens gleich über den Eingang Nummer 3 (westliche Seeseite) in den Park starten ohne das Wohnmobil stehen lassen.
3. Dubrovnik
Spätestens seit der Serie „Game of Thrones“ ist Dubrovnik weltbekannt. Die größte Stadt im Süden Kroatiens überzeugt mit seiner historischen Altstadt am Meer zwischen meterhohen Stadtmauern, die unzählige kleine Gässchen und mittelalterliche Häuser umgeben. Ein absolutes Highlight ist ein Rundgang über die Stadtmauer. Der Blick von hoch oben auf das Dächermeer, die engen Gässchen und das glasklare Wasser auf der anderen Seite der Mauer sind einmalig. Wer immer mal wieder einen Fotostop einlegen möchte, sollte mehrere Stunden für den Rundgang einplanen. Es gibt an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken! Mit knapp 30 € ist das Vergnügen zwar nicht günstig, lohnt sich aber für die Ausblicke auf jeden Fall.
Camper-Tipp: Da Parkplätze rar sind, empfiehlt sich für Camper das Wohnmobil außerhalb der Stadt auf einem Campingplatz stehen zu lassen. Hier macht es Sinn sich vorher über die Preise des jeweiligen Platzes zu informieren, da diese sehr variieren. Um die Altstadt zu erreichen, kann man entweder den Bus oder ein Wassertaxi nehmen. Gerade die Fahrt mit dem Schiff an der Küste entlang in den Hafen von Dubrovnik ist schon ein Erlebnis an sich, weshalb wir diese Transportart unbedingt empfehlen können. Wer einen günstigen Übernachtungsplatz ohne besondere Ausstattung sucht und mit dem Schiff nach Dubrovnik fahren möchte, dem können wir den Campingplatz „Kate“ in Mlini, südlich von Dubrovnik empfehlen. Das Schiff startet unterhalb des Campingplatzes (viele Treppenstufen) im kleinen hübschen Hafen von Mlini. An einer kurzen Uferpromenade findet man hier auch ein paar Kneipen und einen kleinen Kiesstrand.
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